Psychoonkologie

Die Diagnose einer Krebserkrankung und auch die darauf folgende Therapie stellen für viele Menschen eine Extremsituation dar. Fast alle Menschen reagieren darauf mit Gefühlen von Hilflosigkeit, Niedergeschlagenheit, Trauer, Antriebslosigkeit oder Angst. Weitere Symptome sind Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit und häufiges Grübeln. Darüber hinaus können Erschöpfung, Müdigkeit, Übelkeit und Schmerzen Folgen sowohl der Erkrankung als auch der Behandlung sein. Viele Betroffene ziehen sich auch von Familienangehörigen, Freunden und Kollegen zurück. Es fällt nicht leicht, über die Erkrankung, ihre Folgen und die damit verbundenen Unsicherheiten und Ängste zu sprechen. Bei etwa einem Drittel der Krebspatienten entwickeln sich aus diesen Symptomen psychische Störungen wie z.B. eine Depression. Sollten diese Symptome über Wochen anhalten, so wird empfohlen, sich an einen Psychiater oder Psychotherapeuten zu wenden. Viele Menschen wünschen sich Unterstützung.

Psychoonkologie ist eine wissenschaftliche Fachrichtung, welche die seelischen Auswirkungen einer Krebserkrankung erforscht und Möglichkeiten der Unterstützung entwickelt. Ziel ist es, die Anpassungs- und Bewältigungsfähigkeit von Patienten zu stärken, so dass sie besser mit den Belastungen umgehen können, die durch die Krankheit und/oder die Therapie entstehen. Dies erfolgt auch unter Einbezug der Angehörigen. Gemeinsam suchen Betroffene, Angehörige und Therapeuten nach Wegen, mit einer veränderten Lebenssituation und -perspektive umzugehen.

Die Behandlung findet in enger Abstimmung mit Ihren Hausärzten und Onkologen statt und kann Ihre Lebensqualität und ihr Wohlbefinden deutlich verbessern. Wir helfen Ihnen im Umgang mit Ängsten, Depressivität und Traurigkeit, bei Problemen mit Intimität und Sexualität, und wir unterstützen Sie bei praktischen Fragen wie z.B. Hilfen im Alltag, beim Wohnen oder in der Arbeit. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass Sie wieder Hoffnung und Sinn verspüren und die Kontrolle über Ihr Leben zurückgewinnen. Wenn Sie dies wünschen, stellen wir uns auch Ihren Fragen nach Gott und Glaube. Wir möchten, dass Sie Ihren ganz eigenen Weg zur Bewältigung Ihrer Erkrankung finden.